Beschreibung
Die Untersuchung der Sprache hat eine lange Geschichte, die sich von philosophischen, historischen und literarischen Interpretationen bis in die Antike erstreckt. Die erste Beschreibung von Sprache geht auf etwa 500 v. Chr. zurück. Auch in China entwickelte sich die Sprachwissenschaft bereits in der Han-Dynastie. Diese Auffassung von Sprache wird als ein Teil der traditionellen chinesischen Philologie gesehen. Verschiedene Meinungen betonen, dass Sprache eine Kultur reflektiert. Friedrich Wilhelm von Humboldt sieht Sprache nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern als Ausdruck des Volksgeistes. Lera Boroditsky unterstreicht, dass Sprachstrukturen unsere Wahrnehmung der Welt beeinflussen. Sprache trägt demnach eine spezifische Weltsicht. Die Besonderheit der menschlichen Sprache und der Kulturaustausch haben zur Entwicklung der Fremdsprachenforschung geführt, ein Bereich, der sich mit dem Lehren und Lernen von Fremdsprachen befasst. Die Sprachlehrforschung sucht ständig nach effektiven Fremdsprachenlernmethoden. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vokabellernen, das als zentrale Herausforderung im Spracherwerb gilt. Fragen rund um das Vokabellernen wie dessen Definition, die Gehirnprozesse dabei und effektive Lernstrategien sind von Interesse. Die Rolle der Lehrkräfte im Vokabellernprozess und die systematische Integration im Unterricht sind ebenfalls wichtige Aspekte. In China wird das Vokabellernen oft den Lernenden überlassen, während der Fokus im Unterricht auf Grammatik und den vier Sprachfertigkeiten liegt. Diese Arbeit zielt darauf ab, Vokabellernstrategien speziell für chinesische Deutschlernende zu untersuchen und Vorschläge für einen effektiveren DaF-Unterricht in China zu erarbeiten. Dabei werden theoretische Grundlagen, die Entwicklung von Fremdsprachenvermittlungsmethoden, Vokabellernstrategien und ein experimenteller Ansatz zur Bewertung der Effektivität dieser Strategien diskutiert.
EAN: | 9783862055395 |