Patriarchale Belastungsstörung


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Description

Patriarchat und mentale Gesundheit: Beatrice Frasl wühlt tief in den Eingeweiden unseres "kranken" Gesundheitssystems. Psychische Gesundheit ist politisch In Ländern wie Deutschland und Österreich können wir uns auf eine medizinische Notversorgung verlassen. Gibt es einen Unfall, wird ein Rettungswagen gerufen, Patient*innen werden in ein Krankenhaus gebracht und schnellstmöglich versorgt. Selbstverständlich, oder? Immerhin wäre es für uns unvorstellbar, mit einem Knochenbruch wieder nach Hause geschickt zu werden, einschließlich einer Wartefrist von sechs Wochen. Bis ein Behandlungsplatz zur Verfügung steht. In etwa so gestaltet sich jedoch die Situation im Bereich der psychischen Erkrankungen. Denn: Unser Gesundheitssystem schreibt, als Teil unseres Gesellschaftssystems, Ungleichheiten fort. Sozialer und ökonomischer Background, kulturelle Rahmenbedingungen und der neoliberale Leistungsgedanke bestimmen, wer gesund ist und wer nicht, wer krank sein darf und letztendlich auch: wem Behandlungsmöglichkeiten offenstehen und wem diese verwehrt bleiben. Ungleichheit in der psychischen Krankenversorgung geht uns alle etwas an! Du fragst dich, was Geschlecht und die Versorgung psychischer Erkrankungen gemeinsam haben? Was das Patriarchat mit der Diagnose von Krankheiten zu tun hat? Spoiler-Alarm: sehr viel! Der Grund, warum Frauen so viel häufiger von Depressionen und Angsterkrankungen betroffen sind als Männer, warum Männer jedoch weniger oft Ärzt*innen aufsuchen und sich behandeln lassen, liegt u. a. in den stereotypischen Vorstellungen und Rollenbildern, die wir im Laufe unseres Aufwachsens erlernt haben. Und: Frausein im Patriarchat bedeutet Gefährdung auf vielen Ebenen. Der Mangel an ökonomischer Sicherheit, die körperliche und psychische Gewalt, denen Frauen sehr viel häufiger ausgeliefert sind, und die Doppelbelastung, die durch Arbeit und Care-Arbeit auf den Schultern von Frauen lastet, sind zusätzliche Gründe dafür, warum weibliche Personen zur Risikogruppe zählen und durch unzureichende Krankenversorgung abermals benachteiligt sind. Stigmatisierung und Tabuisierung: Wie können wir mit psychischen Erkrankungen umgehen? Dass die psychische Krankenversorgung keine Selbstverständlichkeit ist, hängt eng mit der Pathologisierung bestimmter menschlicher Empfindungen zusammen, die nicht in das kapitalistische System passen. Besonders Frauen, ihre Körper und ihre Wahrnehmungen sind und waren schon immer ein Instrument zur Ausübung patriarchaler Kontrolle. Geschlechterrollen, der "Diagnose Gap" und gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse - Beatrice Frasl zeigt in diesem Buch: Das Sprechen über psychische Gesundheit ist ein feministischer Akt, ein Akt, der uns allen die Macht über uns selbst zurückgeben kann.

EAN: 9783709981757
Farbverschnitt: Generell werden die Bücher ohne Farbverschnitt geliefert, auch wenn die Abbildungen einen Farbverschnitt zeigen.
Auflage: 5. Auflage, 23005
Erscheinungsjahr: 20231102
Produktform: Leinen, Gebunden
Autoren: Frasl, Beatrice
Auflage/Ausgabe: 5. Auflage
Seitenzahl/Blattzahl: 384
Keyword: Depressionen; Feminismus; Frauen; Geschlechterrollen; Gesundheitssystem; Gesundheitsversorgung; Große Töchter; Hysterie; Kapitalismus; Leistungsgesellschaft; Mentale Gesundheit; Pathologisierurng; Patriarchat; Psychiatriekritik; Psychoanalyse; Psychotherapie; Rollenbilder; Stigmatisierung; Therapie; Therapiezugang; Ungleichheit; femme fragile; psychische Gesundheit; psychischer Erkrankungen
Fachschema: Armut~Diskriminierung~Feminismus~Frauenbewegung / Feminismus~Gesundheitswesen~Prekariat~Psychische Erkrankung~Psychopathologie / Psychische Erkrankung
Thema: Verstehen, Orientieren
Fachkategorie: Gesellschaft und Kultur, allgemein
Text Sprache: ger
Verlag: Haymon Verlag, Haymon Verlag Ges.m.b.H.
Länge: 200 mm
Breite: 123 mm
Höhe: 34 mm
Gewicht: 468 gr
Genre: Sozialwissenschaften/Recht/Wirtschaft
Herkunftsland: ÖSTERREICH (AT)

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